Mein Ostergeschenk an Euch: Ein wundervoller Abschnitt aus meinem Buch Eumerika, zum verstehen, darüber nachdenken, mit anderen teilen…..

Miriam setzt sich neben Viktoria auf die Bank.
„Störe ich dich auch nicht?“
Froh und glücklich über diese wunderbare Gelegenheit fragt Viktoria:

„Wieso funktioniert diese Energieheilkunde so leicht? Wieso kann man über die Aura feststellen, wie ich auf eine Situation reagiert habe, die über 10 Jahre her ist?“

„Das sind viele Fragen auf einmal. Um diese Fragen zu ver stehen, ist es wichtig, dass du zunächst verstehst, wer oder was der Mensch ist“, erklärt ihr Miriam. „Der Mensch ist
Geist aus Gottes Geist oder anders ausgedrückt Bewusstsein. Nichts auf der Welt existiert, ohne dass es zuerst gedacht ist. Egal was du tust, ob du etwas essen möchtest, ein Haus baust oder sonst eine  Tätigkeit  verrichtest,  du  musst  es  zuerst  denken.  Das heißt: Bevor du eine warme Mahlzeit zu dir nehmen kannst, überlegst du dir, was du kochen möchtest. Dann besorgst du die Zutaten und beginnst zu kochen. Alles was entsteht, wird zuerst gedacht. Danach musst du Energie investieren, damit es in der materiellen Welt in Erscheinung treten kann. Diese Energie wird von deinem Willen, deinem Wollen, in die ge- wünschte Richtung gelenkt.
‚Wie der Wille, so der Gedanke, der Gedanke führt den Menschen zur Tat’, hat ein berühmter Weiser einmal gesagt.
Ohne dein Wollen und der notwendigen Energie kann nichts, was du denkst in Erscheinung treten. Wenn du essen möchtest und keine Energie in die Beschaffung der not- wendigen Lebensmittel und in das Kochen investierst, wirst du hungrig bleiben.
 
Diese Kraft des Wollens kommt entweder von deiner Seele oder von deinem Ego. Das Wort Ego bedeutet Ich, es besagt, dass du auf dich ausgerichtet bist. Wenn du aus dem Ego, deinem Ich, heraus lebst, glaubst du, dass sich alles um dich dreht. Du kannst das mit einem Baby vergleichen, das gerade geboren wurde. Alles dreht sich um das Baby, weil es ohne Hilfe nicht überleben kann. Es kann ohne Hilfe nicht essen, sich nicht von der Stelle bewegen, sich wickeln oder warm an- ziehen. Für alles und jedes braucht es Unterstützung. So lernt das Baby, alles dreht sich um mich. Daraus schließt es: Ich bin die wichtigste Person. Das ist ein Lernen und findet bei allen Kindern statt.
Erst wenn du erkennst, dass es um dich herum noch Anderes gibt und das dieses Andere genau wie du Teil eines größeren Ganzen ist, wächst du über dein Ich, dein Ego hinaus in das Ich Bin.“
„Was meinst du mit Ich Bin?“
„Die Grundform von Bin ist Sein. Du wächst aus dem Ich heraus in das viel größere Sein. Du bist dir bewusst, dass du bist, genau wie alles andere um dich herum ist. Du hast dein Ego überwunden, und bist. Das heißt nicht, dass dein Ego ver- schwunden ist, es ist ja noch im Ich Bin enthalten. Es bedeutet nur, dass es ein Teil von dir geworden ist, wie jedes Organ, jeder Gedanke und jedes Gefühl auch ein Teil von dir ist, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Das heißt, du hörst auf, über dich und andere zu urteilen. Du akzeptierst, dass du bist wie du bist und lässt andere sein, was sie sind. Du hörst auf darüber zu urteilen, was falsch und richtig, besser oder schlechter ist, du hörst auf, die Dinge nach deinen Vorstellungen verändern zu wollen.“
„Aber was hat das mit meiner Frage zu tun, wie das Heilen mit Energieheilkunde funktioniert?“
„Solange du im Ich, im Ego, gefangen bist, vergleichst du dich mit anderen, beurteilst du das, was dir geschieht als gut oder schlecht, Erfolg oder Misserfolg. Nehmen wir zum Bei- spiel dich und deine Eltern. Dein Vater hat sich gewünscht, dass du tust, was er sagt, egal ob es falsch oder richtig ist.“
„Ja.“
„Schau – und was hast du daraus gemacht? Du hast daraus gelernt, dass du dich nicht durchsetzen darfst. Aber hat dein Vater dir gesagt, du darfst dich nicht durchsetzen?“
„Nein, aber.“
„Kein aber, er wollte, dass du tust, was er sagt. Er wollte sicher nicht, dass es dir schwer fällt, dich Hans gegenüber durchzusetzen. Was sich daraus entwickelt hat, ist entstanden, weil du als Kind auf sein Verhalten reagiert hast, es auf dich persönlich bezogen hast, es persönlich genommen hast.
Du hast dich abgelehnt gefühlt, sein Verhalten als ungerecht empfunden, dich wertlos und ohnmächtig gefühlt. All diese Gefühle und Gedanken über dich selbst und ihn haben zu den Blockaden geführt, unter denen du bis heute gelitten hast.
Dass ein Kind das, was geschieht persönlich nimmt, ist ganz normal, sogar die meisten Erwachsenen nehmen das, was ihnen geschieht noch persönlich.“
„Aber ich muss das doch persönlich nehmen, es trifft mich doch.“
„Nein, das musst du nicht. Dinge die geschehen, geschehen einfach. Wenn es regnet und du nass wirst, geschieht es. Es regnet nicht, damit du nass wirst. Du wirst nass, weil es regnet. Dein Vater hat nicht gesagt, es wird getan, was er sagt, weil er dich, Viktoria, verletzen wollte. Er hat es gesagt, weil er Angst hatte, seine Autorität zu verlieren oder weil er …
Genauso ist es mit einem Dieb. Er stiehlt nicht, weil er dir etwas wegnehmen möchte, sondern weil er etwas haben will. Du spielst für ihn keine Rolle, es geht dabei nie um dich.“
„Ach so meinst du das.“
„Jetzt kommen wir zum entscheidenden Punkt. Die Blockaden entstehen nicht durch das, was dir widerfährt, sondern dadurch, wie du darauf reagierst.
Als Kind erlebst du dich als Mittelpunkt deiner Welt. Alles was geschieht beziehst du auf dich. Erst im Laufe der Zeit lernst du die Personen um dich herum als Menschen wahrzu- nehmen, die eigene Wünsche und Bedürfnisse haben, etwas für sich wollen. Wenn eure unterschiedlichen Wünsche nicht übereinstimmen, lernst du entweder damit umzugehen oder es kommt zum Konflikt. Es ist wie mit dem Regen, du kannst auf ihn schimpfen oder ihn annehmen als das, was es ist: Regen. Wenn du ihn annimmst, fällt es dir viel leichter damit umzu-gehen. Du benutzt einen Schirm, sammelst ihn zum Gießen deiner Blumen, zur Stromerzeugung und und und.“
„Aber Miriam, das verstehe ich ja alles, aber was hat das mit der Energieheilkunde zu tun?“
„Ganz einfach, wie du auf das reagierst, was dir im Leben ge- schieht, bestimmt, wie die Lebensenergie durch dich hindurch- fließt. Es  bestimmt  deine Körperhaltung, welche Hormone dein Körper ausschüttet, wie deine Drüsen und Organe arbeiten. Nehmen wir deinen Vater und dich. Was ist passiert? Erzähl mir ein Beispiel“, fordert Miriam Viktoria auf.
„Also, als ich etwa 11 Jahre alt war sollte ich zwischen den Steinplatten auf dem Weg vom Haus in den Garten Unkraut rupfen. Da ich nicht jeden Grashalm einzeln herausziehen wollte, suchte ich einen Gegenstand, mit dem ich zwischen die Platten konnte, um das Gras herauszuholen. Als mein Vater das sah, schrie er mich an: ‚Was fällt dir ein? Sei nicht so faul und benutz gefälligst deine Hände.’
„Und wie hast du darauf reagiert?“, erkundigt sich Miriam leise.
„Ich war wütend und sauer. Schon wieder musste ich es genauso machen, wie er es wollte. Ich machte doch den Weg von Unkraut frei, warum durfte ich nicht selbst bestimmen, wie ich es tat?“
„Schau, Viktoria, genau dieser Ärger hat zu deinen Ver- letzungen geführt. Du warst so ärgerlich, dass es dich innerlich zerrissen hat, zerrissen zwischen dem Ärger auf deinen Vater und der Ohnmacht, deinen Willen nicht durchsetzen zu können. Dabei sind Risse in deiner Aura, in deinem Energie-körper entstanden. Durch diese Risse bist du im Laufe der Zeit immer verletzbarer geworden.
Gleichzeitig hast du gelernt, dass du deinen Ärger nicht aus- drücken darfst. Als Folge davon hat sich in deinem Hals ein Kloßgefühl bemerkbar gemacht, wenn du deine Über- zeugungen äußerst. Und dein Urteil, dass du nicht selbst be- stimmen darfst, wie du etwas tust, hat zu einer Drosselung deiner Lebensenergie geführt. Es hat bewirkt, dass du nur noch 30 % der möglichen Energiemenge durch deine Chakren fließen lässt. Durch diese geringe Energieaufnahme ist dein Körper mit all seinen Organen und Drüsen nicht gut versorgt. Dein Stoffwechsel wurde  sehr  niedrig,  was  sich in  deinem niedrigen Blutdruck und geringer körperlicher Leistungsfähig- keit äußert. Du brauchst mehr Schlaf als andere und wirst schneller müde.“
„Ja, das stimmt, so fühle ich mich oft. – Und das alles nur, weil mein Vater mit mir geschimpft hat als ich Unkraut rupfen sollte?“
„Nein, Viktoria, nicht weil dein Vater geschimpft hat, sondern weil du so darauf reagiert hast, wie du es getan hast!“
„Also bin ich selbst schuld daran, dass es mir oft so be- schissen ging?“
„Nein Viktoria, es geht nicht um Schuld. Du hast so reagiert, weil du so empfunden hast, weil du nicht wusstest, wie du anders mit der Situation umgehen kannst. Es geht nicht um Schuld. Du hast dir diesen Vater ausgesucht, weil du an ihm etwas lernen konntest.
Ein Kind hat keine Schuld an seinem Unglück, wenn es das Gefahrschild nicht lesen kann. Es muss erst lesen lernen. Es kann das jedoch erst dann lernen, wenn es die Möglichkeit und die notwendige Reife dazu hat. Die Reife kommt mit der Zeit, die Möglichkeiten schenkt dir das Leben, wenn du bereit bist, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen.“
„Und was, wenn ich die Möglichkeiten nicht als solche er- kenne, bin ich dann schuld?“
„Nein Viktoria, auch dann bist du nicht schuld! Du hast nur eine Möglichkeit verpasst und hältst nach einer neuen Aus- schau. Verantwortung heißt, eine Antwort auf die Heraus- forderung, die in der Situation liegt, zu finden, etwas tun, um sie liebevoller, friedvoller zu gestalten, aus ihr zu lernen oder an ihr zu wachsen.
Schau“, Miriam greift nach einem Notizblock und einem Stift in ihrer Tasche. Sie schreibt auf den Zettel das Wort Ver- antwortung. Doch so wie Miriam es schreibt, hat Viktoria es noch nie gelesen. Auf dem Zettel steht

Ver  antwort  tun  g

„Kannst du das Wort Antwort und tun erkennen?“, fragt Miriam, „und die Silbe ver? Wofür steht die Silbe ver?“
Viktoria überlegt: „Ah“, dämmert es ihr, „verloben, ver- heiraten, verbinden, vereinen.“
„Ja, das Wort ver verbindet häufig etwas miteinander. Bei der Verantwortung geht es also nicht nur darum, dass wir eine Antwort, eine Lösung für ein Problem finden, sondern diese Antwort auch in die Tat umsetzen und falls notwendig, mit anderen Antworten zu einer komplexen Lösung verbinden.
Verantwortung zu übernehmen heißt nicht, die Schuld auf sich zu nehmen. Verantwortung übernehmen heißt, eine Situation so zu nehmen, wie sie sich darstellt und diese Situation dem Licht, dem Erfolg im Sinne von Liebe, Weisheit und Erkenntnis zuzuführen. Verantwortung  übernehmen heißt, sich darum zu bemühen, das Wachstumspotenzial einer Lage zu erkennen und es auf die bestmögliche Art und Weise zu nutzen.“
„Also sind weder ich noch mein Vater schuld an dem, was in meiner Kindheit so verkorkst war?“
„Ja, weder du noch dein Vater sind aus seelischer Sicht schuld. Ihr wolltet etwas mit und aneinander lernen. In dem Moment, indem du die Lektion gelernt hast, verschwindet sie aus deinem Leben, oder du gehst anders mit ihr um. Ähnlich wie bei dem Beispiel mit dem Regen. Du richtest dich darauf ein und genießt dein Leben.“
„Aber was heißt das für mich und meinen Vater?“, möchte Viktoria wissen.
„Für dich und deinen Vater heißt das, dass er möchte, dass du das Unkraut mit der Hand herausziehst, nicht mehr und nicht weniger. Wenn es deine Aufgabe ist, diese Arbeit zu tun, machst du es so, wie dein Vater es möchte. Wenn es nicht deine Aufgabe ist, entscheidest du, ob du diese Arbeit an- nimmst oder nicht. Wenn du sie annimmst, machst du es so, wie dein Vater es möchte. Wenn es um deinen Gartenweg geht, erledigst du diese Aufgabe so, wie es dir als gut und richtig erscheint.“
„Mmhh“, Viktoria und Miriam sitzen einige Minuten schweigend nebeneinander.
„Und was geschieht nun in der Energieheilkunde?“, greift Viktoria den Faden wieder auf, nachdem sie eine Weile darüber nachgedacht hat. „In der Energieheilkunde werden die energetischen Blockaden gelöst, die in der Vergangenheit auf der Suche nach einer Lösung entstanden sind. Bist du frei von diesen alten Hindernissen, kann dein Körper wieder neutral auf die Situationen und Menschen, die dir in deinem Leben begegnen, reagieren. Er unterstützt dich jetzt, wenn du dich für ein anderes Verhalten entscheidest. Ob du diese neue Möglichkeit nutzt und wie du sie gestaltest, liegt ganz allein in deiner Verantwortung.“
In Viktorias Gesicht ist zu sehen, wie neu das alles für sie ist und wie sehr sie sich bemüht, diese Sicht des Lebens zu ver- stehen.
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Ich wünsche allen noch eine wundervolle Osterzeit. Ich freue mich sehr, wenn Ihr diese Geschichte mit vielen Menschen teilt.
In Liebe Almut